Herstellerland |
Deutschland |
Bezeichnung |
MG 08 |
Kaliber |
8x57 mm |
Gesamtlänge |
119 cm |
Lauflänge |
72 cm |
Gewicht |
24,0 kg |
Feuerrate |
480-600 Schuß/Minute |
Patronengurt |
100/250 Schuß Leinengurt |
|
250 Schuß Metallgurt |
Lafette |
Schlitten 08 (ca. 40,0 kg) |
Produktion |
~72000 Stück von 1908-1918 |
Die Berichte und Erfahrungen des russisch-japanischen Krieges (1904 – 1905) führten auch in Deutschland dazu, dass der Bau von Maschinengewehren vorangetrieben wurde. Durch einige Veränderungen und Verbesserungen am MG 01 und an der Schlittenlafette 03 (Schlitten 03) wurde im Jahr 1908 das MG 08 mit der Schlittenlafette 08 (Schlitten 08) geschaffen, welches zum schweren Standard-Maschinengewehr des deutschen Heeres im ersten Weltkrieg wurde. Die Waffe war wesentlich leichter als seine Vorgängermodelle und hatte, befüllt mit vier Liter Kühlwasser, ein Gewicht von 24 Kg. Die Schlittenlafette 08 war aus Stahlblech gefertigt und hatte wie das Maschinengewehr keine Bronzeteile mehr verbaut.
Das MG 08 war für das direkte Schiessen, d.h. für das Schiessen auf für den Schützen sichtbare Ziele mit einem Visier von 400 bis 2000m mit einer Einteilung von 100m ausgestattet. An der linken Gehäuseseite konnte eine Zieloptik mit gleicher Einteilung aufgesetzt werden. Mit dem MG 08 konnte aber auch indirekt aus verdeckter Stellung, auf für den Schützen nicht sichtbare Ziele bis zu Entfernungen von 3500m geschossen werden. Beim indirekten Schiessen wurde an Stelle der Zieloptik der Richtaufsatz aufgesetzt. Gleichzeitig wurde, abgesetzt von der Waffe, zu Winkelmessungen im Gelände und zum Übertragen von Richtungen auf die Waffe ein MG-Richtkreis benötigt.
Das MG 08 wurde zunächst nur von der Firma DWM gebaut, bereits ab dem Jahr 1911 produzierte auch die Gewehrfabrik Spandau das Maschinengewehr und einige Zulieferfirmen stellten zudem Einzelteile her. Bei Kriegsausbruch war der Bestand an MG 08 in Deutschland mit einer Stückzahl von 4918 Waffen noch sehr gering. Schon bald nach Begin des 1. Weltkrieges zeigte sich durch die große Feuerkraft die Effizienz der Maschinengewehre. Das MG 08 wurde während der ganzen Dauer des ersten Weltkrieges ohne wesentliche Veränderungen in immer höheren Stückzahlen hergestellt und hat sich durch seine Zuverlässigkeit ausgezeichnet bewährt. Die herausragenden Eigenschaften war die Eignung zu langem Dauerfeuer durch die Wasserkühlung und die sehr gute Funktionssicherheit. Bis Ende 1918 wurden von der Firma DWM ca. 50000 MG 08 hergestellt und die Gewehrfabrik Spandau fertige ca. 22000 Exemplare, sodass die Gesamtstückzahl der produzierten MG 08 bei ca. 72000 Stück lag.
An dem MG 08 wurden während und nach dem 1. Weltkrieg einige Verbesserungen vorgenommen, so wurde an der rechten Gehäuseseite eine Halterung angenietet, in die der Trommelhalter des MG 08/15 gesteckt werden konnte, um zur Flugzeugabwehr die 100 Schuß Patronentrommel des MG 08/15 zu verwenden. Ebenfalls zur Flugabwehr konnte ein spezielle Kimme auf dem Gehäusedeckel montiert und auf dem Kühlwassermantel ein Kreiskornhalter angebracht, auf dem ein Kreiskorn aufgesteckt werden konnte. Bereits während des Krieges wurde die einfache Stoffbuchsenmutter an der Laufmündung zur Erhöhung der Schussfolge durch den Rückstossverstärker 08 ersetzt. Das MG 08 hatte bei seiner Einführung eine Schussfolge von ca. 300 – 350 Schuss pro Minute und die Feuergeschwindigkeit konnte durch die Verwendung des Rückstossverstärker 08 S auf bis ca. 600 Schuss pro Minute gesteigert werden. Auch der Abzug und die Sicherung wurden überarbeitet. Durch die Einführung der sS-Patrone wurden die bisherigen Visiere durch solche mit angepasster Visiereinteilung ersetzt. Nach dem 1. Weltkrieg wurde ein neuer Zuführer verbaut, in dem die bisherigen Leinengurte und auch die neuen Metallgurte verwendet werden konnten.
Das MG 08 war bis 1936 das einzige schwere Maschinengewehr des deutschen Heeres und wurde dann durch die Einführung des MG 34 als neues Einheitsmaschinengewehr ersetzt. Das MG 08 blieb aber auf den Sekundärkriegsschauplätzen des 2. Weltkrieges bis zum Kriegsende 1945 in Verwendung.
Schlitten 08
Für die verschiedenen Verwendungszwecke des MG 08 gab es einige Lafetten und Schießgestelle. Die gebräuchlichste Lafette war der Schlitten 08, der von bei der Infanterie in Verwendung war. Diese Schlittenlafette wurde aus Stahlblech mit Holzeinlagen hergestellt und hatte ohne weiteres Zubehör ein Gewicht von 33 Kg und im voll ausgerüsteten Zustand ein Gewicht von 40 Kg. Mit montiertem MG 08 konnte diese Lafette über kurze Strecken auf dem Boden gezogen werden oder aber auch von zwei Mann wie eine Trage, getragen werden. Nach ausklappen der Schlittenstütze konnte die Lafette aufgestellt werden und erlaubte ein Richten in der Höhe und Seite. Hierfür war das MG 08 am Kühlwassermantel mit zwei Schildzapfen versehen, die im Aufnahmeträger des Schlittens gelagert waren und hinten war es mit einer Klemmvorrichtung an dem Seitenrichtbogen des Aufnahmeträgers befestigt wurde. Unter dem Aufnahmeträger befindet sich die Höhenrichtverstellung, die mit einem Handrad erfolgte. Am Schlitten sind vorn zwei Blechkästen in denen die Ersatz-Verschlüsse gelagert wurden und auf dem Schlitten befinden sich Halterungen für Reservelauf, Winkelwischstock und einer Greifzange zur Entfernung verklemmter Hülsen oder Patronen. Die späteren Ausführungen wurden mit einem Seitenbegrenzer und mit einer Tiefenfeuereinrichtung mit Höhenbegrenzer modifiziert und eine Strichplatte sowie eine Überschiess- und Tiefenfeuertafel aufgenietet. Zur Flugabwehr wurde ein Schlittenaufsatzstück konzipiert, eine Verlängerungsrohr, welches auf den Maschinengewehrträger des Schlittens aufgesetzt wurde und an deren oberen Ende eine Gelenkkopf war, auf dem montiert das MG 08 in alle Richtungen frei schwenkbar war. Bereits der frühe Schlitten 08 war für die Montage von Panzerschildern ausgelegt. Am Schlitten waren dafür zwei Laschen zum Aufstecken eines 110cm breiten, 65cm hohen und 25 kg schweren Oberschildes aufgenietet. Dieser Oberschild wurde auf Grund seiner Größe und den dadurch resultierenden Transportschwierigkeiten nur sehr selten verwendet. Im 1. Weltkrieg waren eine Reihe verschiedener Schutzschilder im Einsatz.
Dreifuss 16
Im Jahr 1916 wurde der Dreifuss 16 für das MG 08 eingeführt und es handelt sich dabei um einen Nachbau der Dreibeinlafette, wie die sie von DWM beim dem Modell 1909 (Exportmodell) hergestellt worden war. Zum Einlegen des MG 08 war ein Adapter notwendig, der an dem Bajonettverschluss des Maschinengewehrträgers der Lafette angebracht wurde. Auch der Dreifuss 16 konnte durch Verwendung eines Aufsatzstückes wie der Schlitten 08 zur Flugabwehr verwendet werden. Zwei Schildhalter an der Lafette vorne ermöglichten die Montage eines Schutzschildes.
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