Bezeichnung |
P.M. 1905 (Russland) |
Bezeichnung |
K.K. m/09-09 (Finnland) |
Herstellerland |
Russland |
Kaliber |
7,62 x 54 R |
Gesamtlänge |
111 cm |
Lauflänge |
72 cm |
Gewicht |
28,3 kg |
Schussfolge |
500-600 Schuss/Minute |
Patronengurt |
250 Schuss Leinengurt |
Lafette |
Sokolov Radlafette (43,5 kg) |
Produktion |
|
Bezeichnung |
P.M. 1910 (Russland) |
Bezeichnung |
K.K. m/09-09 (Finnland) |
Herstellerland |
Russland |
Kaliber |
7,62 x 54 R |
Gesamtlänge |
111 cm |
Lauflänge |
72 cm |
Gewicht |
24,0 kg |
Schussfolge |
500-600 Schuss/Minute |
Patronengurt |
250 Schuss Leinengurt |
|
200 Schuss Metallgurt |
Lafette |
Sokolov Radlafette (43,5 kg) |
Produktion |
Das russische Maxim P.M. 1905 gab es in zwei verschiedenen Variationen. Bei der frühen Ausführung hatte die Lafette große Speichenräder, wie sie ursprünglich für die Kanonen der Infanterie und
Kavallerie-Einheiten verwendet wurden und die mit speziellen Kutschen bewegt werden konnten. Die zweite Version war eine viel kleinere und leichtere „Sokolov“-Radlafette. Frühe Ausführungen dieser
Radlafette hatten zusätzlich zwei vordere Stützbeine, mit denen die Lafette ähnlich wie eine Dreibeinlafette aufgestellt werden konnte. Bei nicht Benutzung konnten diese Stützbeine unter die Lafette
weggeklappt werden. Zu der Zeit des finnischen Bürgerkrieges (1918) wurden die meisten der älteren Lafetten bereits durch die neueren „Sokolov“-Radlafetten ausgetauscht, aber beide Versionen waren
während der Kämpfe im Einsatz. Viele Bauteile des Maxim P.M. 1905 und der Lafette wurden aus Messing hergestellt und dies gepaart mit der großen Speichenrädern machte dieses Modell mit einem Gewicht
von ca. 170 kg zu einer ziemlich schweren Waffe. Dieses Gewicht bedeutete natürlich einen Mangel an Mobilität, welches eine große Einschränkung des frühen Maxim war.
Das russische Maxim P.M. 1910 war die zweite russische Variante des Maxim und das alle wurden standardmäßig auf die „Sokolov“-Radlafette montiert. Diese neuen Modelle hatten einen "geriffelten" bzw.
"gerippten" Kühlwassermantel im Gegensatz zu dem „glatten“ Kühlwassermantel des Maxim P.M. 1905. Das Maxim P.M. 1910 war ein wichtiges Maschinengewehr der Roten Armee und diente, mit einer Reihe von
Änderungen und Verbesserungen, von 1939 – 1945 in einem breiten Einsatzfeld im Kampf gegen Finnland und Deutschland. Die Messingteile des Maxim P.M. 1905 wurden in der sehr frühen Produktion
teilweise auch für das Maxim P.M. 1910 verwendet, später wurden die Teile durch Stahl ersetzt.
Am 1. Januar hatte die noch junge finnische Armee 541 Maxim-Maschinengewehre im Kaliber 7,62 x 54 R in ihrem Inventar übernommen. Die große Mehrheit waren 439 Maschinengewehre P.M. 1910, darunter
einige P.M. 1905 mit „Sokolov“-Radlafette, desweiteren 47 Maschinengewehre P.M. 1905 mit der goßen Speichenräder-Lafette und 55 Maxim-Maschinengewehre aus britischer und deutscher Herstellung,
darunter sogar einige von DMW gefertigte Waffen die Ihren Ursprung im Jahr 1899 haben. Deutschland verkaufte der weißen Armee in dieser Zeit 163 Maxim-Maschinengewehre im Kaliber 7,62 x 54 R, die
einige deutsche Modifikationen ähnlich dem deutschen Maxim MG 08 hatten. Anfang 1920 wurde das russische Maxim P.M. 1910 umbenannt als finnisches K.K. m/09, wahrscheinlich weil in Deutschland fast
das gleiche Maxim-Maschinengewehr hergestellt und als kommerziell von DWM als Modell 1909 (MG 09) verkauft wurde. Da auch die älteren Maxim P.M. 1905 die neue
Bezeichnung m/09 erhielten, kam es hier zu Problemen bei der Ersatzteilversorgung weil einige Bauteile nicht kompatibel und daher nicht austauschbar waren. Im selben Zug wurde auch die
„Sokolov“-Radlafette als Maschinengewehrlafette m/09 umbenannt. So entstand als Ergebnis aus der Kombination von Maxim P.M. 1905 oder P.M. 1910 Maxim und der „Sokolov“-Radlafette die Bezeichnung
m/09-09 (Das erste 09 steht für Maschinengewehrmodell und das zweite 09 steht für die Lafette). Das Finnische Militär behielt dieses Verfahren der Namensgebung auch bei späteren
Maxim-Maschinengewehren und Lafetten bei.
Nach Bürgerkrieg von 1918 befanden sich einige Teile der Maxim-Maschinengewehre durch den Kriegseinsatz in schlechtem Zustand, speziell die Läufe und Verschlüsse. Im Frühjahr 1920 begann die Firma
Lindelöf Metallwerkstatt Ersatzteile und Läufe zu fertigen. Das finnische Militär war bestrebt auch die Ersatzteil-Kompatibilitätsprobleme mit diesen Waffen zu lösen, da auch Teile an dem Maxim P.M.
1910 Maschinengewehren untereinander eingepasst, nummeriert und deshalb nicht generell zwischen den einzelnen Waffen austauschbar waren.
Finnland kaufte auch russische 7,62-mm Maxim-Maschinengewehre aus dem Ausland. Der größte Kauf waren 405 Maschinengewehre aus Polen im Jahr 1924 und 100 Maschinengewehre aus Italien im Jahr 1926,
aber es wurden auch kleinere Käufe getätigt und diese Waffen wurden dann zu Maxim m/09-09 modifiziert. Im Jahr 1927 wurde ein Standardisierungsprogramm gestartet und es erreichte auch die im Ausland
erworbenen Maxim-Maschinengewehre, auch die zu der „Suojeluskunta“ (Guardia Civil) gehörenden Waffen.
Die Firma Tikkakoski beschäftigte sich mit der Standardisierung und im Jahr 1932 wurden die Waffen auch beim Waffen Depot Nr. 1 (A.V. 1) in Helsinki überarbeitet. Die „Suojeluskunta“ Maxims wurden
bei der privaten Fabrik Sako modifiziert. Im Rahmen dieser Standardisierung wurden die alten Kimmen des russischen nicht metrischen Typ mit der finnischen metrischen m/22 Kimme bis 2000m ersetzt. Die
Maschinengewehrlafetten wurden mit der finnischen Armee Standardfarbe Feldgrau lackiert.
Einige finnischen Verbesserungen wurden im Rahmen der Standardisierung in den 1920er und 1930er Jahren hinzugefügt, ähnlich der Modifikationen die Deutschland an erbeuteten russischen
Maxim-Maschinengewehren während des 1. Weltkrieges vorgenommen hat. So ist die finnische m/22 Kimme fast identisch mit der bei dem deutschen Maxim MG 08 verwendeten und teilweise wurden einige mit
einem ähnlichen Federkraft Indikator wie beim Maxim MG 08 ausgestattet. In 1930er Jahren wurde das Maxim m/09-09 ebenfalls für den neuen 200 Schuß Metallgurt modifiziert aber auch die alten 250
Schußgurte blieben in Verwendung. Die teilweise vorhandenen Montage für die Zieloptik wurden entfernt, weil das finnische Militär zu diesem Zeitpunkt über keine Zieloptik verfügte.
Da das finnische Militär die „Sokolov“-Radlafette mit Schutzschild zu schwer fand, wurde das Schild bereits nach dem Bürgerkrieg demontiert und fand selten Verwendung. Die wenigen vorhandenen
„Koleshnikov“ Lafetten wurden für eine Zeit eingelagert, aber nicht mehr verwendet. Daher war bereits in den 1920er Jahren die „Sokolov“-Radlafette auch in der finnischen Armee die Standard-Lafette
für das Maxim m/09-09. Auch ein einfaches Aufsatz-Flugabwehrvisier wurde entwickelt, in geringen Stückzahlen produziert und in Verbindung mit einem Anbauteil an der „Sokolov“-Radlafette konnte das
Maxim m/09-09 für die Flugabwehr verwendet werden.
Während des 2. Weltkrieges erbeuteten finnischen Truppen eine große Zahl sowjetischer Maxim-Maschinengewehre. Bei der Mehrheit handelte es sich um die neuere sowjetische Version des Maxim P.M. 1910,
aber auch alte Versionen in kleineren Zahlen waren darunter. In den meisten Fällen wurden diese Maxim direkt in finnische Dienste gestellt. Die finnische Armee verwendete die schwereren Maxim P.M.
1905 Maschinengewehre vor allem bei Einheiten, bei denen keine Mobilität notwendig war wie z.B. bei Befestigungsanlagen, der Heimatfront und der Luftverteidigung.
Aufgrund dieser russischen Maschinengewehre und einer größeren Anzahl von Finnland im Ausland gekaufter Maxim-Maschinengewehre stieg die Anzahl der Maxim m/09-09 auf etwa 2000 Stück bis Juni 1940 und
verdoppelte sich auf etwa 4.000 Stück bis zum 1. Juni 1944. Allein im Winterkrieg (1939 - 1940) wurden 1768 Stück erbeutet. Auch einige sowjetische Flugabwehr Maschinengewehre m/31, also je vier
Maxim P.M. 1910 Maschinengewehre auf einer Flugabwehrlafette („Tokarev“) wurden erbeutet und für den finnischen Einsatz zum Maxim m/09 modifiziert. Sie fanden Verwendung im typischen
Infanteriegebrauch, auf gepanzerten Zügen und wurden auf Schiffen der finnischen Marine eingesetzt. Anfang 1942 wurden etwa 100 der erbeuteten Maxim-Maschinengewehre wurden durch Stanzen von Löchern
in den Kühlwassermantel in luftgekühlte Maschinengewehre geändert und dann mit leichten finnischen Lafetten, z.b. der m/43 „Salakari“ bei Einheiten für den mobilen Einsatz verwendet.
Nach dem 2. Weltkrieg wurden die verbliebenen Maxim m/09-09 Maschinengewehre dann bis Mitte der 1990er Jahre gelagert und dann verkauft oder verschrottet.
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